Die Reitacademie Stevenson

19. September 2020 0 Von annik

Die ersten Wochen in der Reitacademie waren sehr voll. Viele neue Eindrücke, Menschen, Aufgaben und auch Tiere☺︎. Deshalb komme ich erst jetzt dazu, Euch mehr über mein bisheriges FSJ zu erzählen.


Wie Ihr mitbekommen habt, bin ich im Moment in Oberderdingen (Landkreis Karlsruhe) in einer Reitacademie. Hier wird ganz normaler Reituntericht für jung und alt angeboten, in den Schulferien gibt es Reitferien, es werden junge Pferde ausgebildet und Pferde werden hier zu Therapiezwecken am Menschen eingesetzt. Außerdem werden Pferde zum „korrigieren“ hergebracht. Das bedeutet, wenn die korrekte Ausbildung vernachlässigt wurde und dadurch Fehlbelastungen entstanden sind, kann das zu Problemen führen und diese „Fehler“ versucht man hier zu korrigieren.


Wenn man hinter die Kulissen schaut, sieht man nur einen unafgeräumten Wohnwagen, in den ich im Moment hauptsächlich zum schlafen komme. ☺︎

Es ist auf jeden Fall eine Umgewöhnung im Wohnwagen zu „wohnen“, aber auch irgendwie ganz schön, wenn der Regen auf das Dach prasselt und man die Pferde im Stall wiehern hört… Inzwischen habe ich mich auch schon daran gewöhnt, wie hellhörig er ist und an das knarzen wenn der Wind etwas stärker wird.

Der Wohnwagen steht auf dem Gelände der Academie, nicht weit vom Stall entfernt.

An meinen freien Tagen, so wie heute, sitzte ich meist auf der Terasse und schaue den Pferden auf der Weide zu, wie sie ausgelassen über die Wiese tollen, sich wälzen oder gegenseitig ärgern. Bei einer so entspannten Stimmung kann ich gut an meinen Blog arbeiten oder mich doch mal auf Uni-Suche machen.

Und manchmal, wenn die Zeit da ist, gehe ich in der morgendlichen Stimmung, wenn alles noch schläft, hoch auf die obere Koppel. Dort oben, da steht ein Apfelbaum, mit super leckeren Äpfeln. Wenn ich dann da oben stehe, mit dem frisch gepflückten Apfel in den Händen und auf die still daliegende Academie und das Land um sie herum hinunter schaue, erfüllt mich ein Gefühl von Ruhe, Gelassenheit und Freiheit.

Die Freiheit in meinem Leben eigene Entscheidungen zu treffen, die Freiheit mit den Konsequenzen, ob gut oder schlecht, leben zu können und das Beste daraus zu machen, oder sie nur zu ertragen. Die Freiheit zu sagen, dass der Zeitpunkt für neues gekommen ist und die Freiheit nicht wirklich gebunden zu sein. Die Freiheit der Entscheidung was ich am nächsten Tag, in der nächsten Woche, in den nächsten Monaten oder sogar in den nächsten Jahren machen möchte.

Wenn mir eines wirklich am Herzen liegt, dann ist es meine Unabhängigkeit, meine Freiheit und die Fähigkeit meine Meinung zu sagen und dafür einzustehen.


Zum Schluss habe ich noch eine kleine Weisheit aus meiner Kindheit für Euch, die seit Jahren einfach an mir hängen gebliegen ist. ☺︎

Das habe ich vorher noch nie versucht. 
Also bin ich mir völlig sicher, dass ich es schaffe! 
- Pippi Langstrumpf